Tomics letzter Weg...

15.10.2010

Ich war mit Tomic auf Gut Windeby bei Eckernförde, um seine derzeitige Verfassung abzuklären. Die "Klinik" ist auf Schmerztherapie spezialisiert.

http://www.tierarztpraxis-windeby.de/?siteid=impressum

Eine tolle Atmosphäre, in einer urigen Lage,ein super sympathischer, menschlicher Arzt. Die Behandlung fand in einem wohnzimmerartigen Raum statt, mit Naschkram und zu trinken.

Tomic durfte sich dort frei bewegen, wie und wo er wollte, während wir ein langes Gespräch über ihn führten. Der Termin erstreckte sich über 3 Stunden. Er wurde körperlich, neurologisch und organisch untersucht. Es wurden Röntgenbilder gemacht, Reflexe getestet, eine Gangbildanalyse durchgeführt und Blut abgenommen.

Das Ergebnis ist allerdings belastend.
Seine Organe, Blase, Darm und Herz sind überdemensional groß und "ausgeleiert". Seine Luftröhre an mehreren Stellen bis zu einem drittel verengt, deshalb röchelt er manchmal.

Tomic hat ein rein neurologisches Problem, seine Wirbelsäule und die Bandscheiben sind völlig in Ordnung. Nur das Kreuzbein ist abgesenkt und deshalb sind die Organe in Mitleidenschaft gezogen.

Mit einem Goldimplantant könnte Tomic noch 2 Jahre ein schmerzfreies Leben führen. Aufgrund seines momentanen, organischen Zustandes ist eine OP nicht möglich. Er würde sie zu 50% wohl nicht überleben.

Die Therapie heißt jetzt Physiotherapie mit Reizstrom und manuellen Bewegungen durch die Therpapeutin, zufüttern von Cosequin, ein Knorpelnährstoff, Teufelskralle und Schmerzmitteln. Termin beim Kardiologen, damit er Herztabletten gegen seine Herzinsufizienz bekommt.

Durch die Physiotherapie soll sich sein organischer Zustand verbessern. Sollte die Therapie nicht anschlagen, gibt es nur noch die Möglichkeit dieser Gold-OP, wo wir uns des Risikos der 50-50 Chance bewußt sein müssen.

Wenn die Physiotherapie nicht anschlägt und wir uns gegen eine OP entscheiden, hat Tomic noch eine maximale Lebenserwartung von 6 Monaten.

Ein harter Schlag, auch wenn wir um seinen nicht gesunden Zustand wußten.
Ich bin sehr traurig und werde alles tun, damit es ihm besser geht .

20.10.
Heute hat der TA aus Windeby angerufen, um mit mir die Blutwerte zu besprechen. Tomic hat sehr, sehr niedrige Schilddrüsenwerte, was einersteits schlecht, aber andererseits auch gut ist. Er bekommt ab  Ende der Woche Medikamente und in drei Wochen sollte sich sein Zustand zusehens gebessert haben.

Auch soll er dadurch besser Luft bekommen und mit Glück braucht er auch nicht mehr zum Kardiologen. Alle Organe werden sich wahrscheinlich deutlich bessern, wenn die Schilddrüse wieder richtig arbeitet. In drei Wochen werden wir dann ein großes Blutbild machen lassen und wenn alle soweit ok ist, kann er operiert werden.

Endlich mal positive Neuigkeiten. Ich hoffe, es wird ihm dann besser gehen.

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07.11.2010
Alles hoffen hat nichts genützt..

Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wir sehr ich meinen Tomic vermisse.
Alles ging plötzlich so schnell.

Er hat am Samstag am Stall gespuckt. Danach ging es ihm  wieder gut und er hat abends noch ganz normal gefressen.
Sonntag morgen um 06h hat er neben das Bett gespuckt und konnte nicht mehr aufstehen. Wir haben ihn in den Flur auf seine Decken gebracht und den TA angerufen.
Bis die TÄ kam, habe ich Fieber gemessen - 40,4° und daraufhin Wadenwickel gemacht. Tomic war schon sehr schwach und nicht wirklich ansprechbar.
Er reagierte auf keine Ansprache oder Futter.
Die TÄ hat ihm ein Antibiotikum, Buscopan und was Fieber senkendes gespritzt. Er kam an den Tropf. Leider hat alles nichts geholfen.

Sein Fieber stieg mittags aufeinmal rasant an auf fast 42° und als wir uns entschlossen, ihn in die Klinik zu bringen, merkte ich, wie das Leben langsam aus ihm schwand.
Ich setzte mich zu ihm auf den Boden und legte seinen Kopf auf meinen Schoß.

Um 14.30h ist er einfach eingeschlafen

Gott schaute in seinen Garten und sah einen freien Platz.
Dann schaute er auf die Erde herunter und sah Dein müdes Gesicht.
Er legte seinen Arm um Deine Schulter und hob Dich empor zu seiner Ruhe.
Gottes Garten muss wunderschön sein, denn er nimmt nur das Beste.
Er sah Dein Leiden, er sah Deine Schmerzen.
Er sah, dass Dein Weg schwer wurde, dass er zu schwer war weiterzugehen.
Er schloss Deine müden Augen und schenkte Dir seinen Frieden.
Es brach uns das Herz, Dich gehen zu lassen, aber Du bist nicht alleine gegangen, ein
Stück von uns ging mit Dir, an dem Tag als Gott Dich heim rief.