Kurzentschlossen, nach drei netten und vielversprechenden Telefonaten mit der Besitzerin sind wir am 19. September morgens nach Belgien aufgebrochen. Den Anhänger haben wir gleich mitgenommen. Sollte er gefallen, will man die gleiche Strecke ja nicht noch einmal fahren. Der Weg war weit, hat sich aber gelohnt.

Abends um 18h hatten wir endlich den Hof erreicht und wurden freundlich begrüßt. Johann wohnte auf einem Schweinemastbetrieb, das mußte uns allerdings niemand erzählen, der Geruch war umwerfend, als wir das Gelände betraten ...

Zuerst fiel uns Johann´s kleine Schwester ins Auge (Tessa). Eine Belgierin von 4 Monaten in der gleichen Farbe wie Johann. Gott sei dank war sie schon verkauft sonst wären wir Gefahr gelaufen und hätten sie auch noch eingepackt



Dann sahen wir uns den armen Morre hat, der wohl aufgrund seines starken Sommerekzems keine Chance hat alt zu werden. Er ist riiieesig für seine 3 Jahre und ein echter Brocken. Hoffentlich kann dem Armen noch geholfen werden 



Morre hat schönes, neues Zuhause gefunden!

Auf der Nebenkoppel stand Johann.
Als wir zu seiner Koppel gingen und er uns entgegenkam, war klar, der muss mit. Liebe auf den ersten Blick, wie damals bei Jacob. Ich habe halt eine Schwäche für etwas dickere Geschöpfe .
Hier mit 1 Jahr und 4 Monaten.



Nach einer sehr schlafarmen Nacht sind wir dann früh zum Hof gefahren,
(Belgien in der Morgensonne)



weil wir nicht wußten, wie lange das Verladen dauern würde.
Nach drei Anläufen stand er auf dem Anhänger, machte ein paar mal Theater, als wir die Klappe schlossen,
 


aber dann war er die nächsten 7 Stunden das bravste Pferd der Welt und hat viel geschlafen. Gott sei dank hatten wir eine Kamera im Anhänger, sodaß wir ihn die ganzen 7 Stunden sehen konnten. Tolle Erfindung!



Zum Abschied wieherten nochmal Schwester Tessa und der Haflinger Max


Nun steht er erstmal auf der Koppel und kann nach herzenlust fressen, sich wälzen und sich einfach erholen. 

Morgen lernt er dann Jacob kennen. Vielleicht haben sich die beiden ja was auf niederländisch zu erzählen   

25.09.2008
Heute morgen erste Kontaktaufnahme mit den beiden Großen am Zaun. Ganz geheuer war ihm das jedoch nicht..





Nach 4 Tagen Eingewöhnungszeit, haben wir heute mit unserem kleinen, täglichen Training begonnen. Damit Johann weiterhin so problemlos auf den Anhänger geht, wird nun täglich in Begleitung von Olga auf dem Anhänger gespeist :-).
Ich war völlig erstaunt, dass ich ihn  problemlos und zügig, nur am Halfter, auf den Anhänger führen konnte. Dort bekam er sein Müsli und stand auch, nachdem Olga schon rückwärts den Hänger verließ, total ruhig und wartete (ohne Stange am Po), was wir nun von ihm verlangen. Dann ging er gaanz langsam und ohne Panik rückwärts wieder hinaus. Einfach klasse für sein Alter.



25.09.2008
Sarah und ich beschlossen, daß wir heute einen kleinen Spaziergang wagen sollten bei dem schönen Wetter. Mit Olga an seiner Seite war er sichtlich ruhig und lief brav neben uns her. Die  herbeilaufenden Kühe brachten ihn zwar ein wenig aus der Ruhe, aber auf dem Rückweg war es schon nicht mehr ganz so schlimm.



Etwas müde von den vielen neuen Eindrücken und den schwarz-weißen Ungeheuern.

Endlich zurück...erstmal ausruhen.

Dass es Herbst wird, ist nicht von der Hand zu weisen. Morgens stehen die Pferde in einer dicken Dunstwolke. 

30.09.2008
Den zweiten Spaziergang absolvierten Olli und ich am Sonntag mit Hund und Olga. Johann war erstaunlich ruhig und konnte sich noch gut an den letzten Ausflug erinnern, auch wo die schwarz-weißen Angstmacher warten . Aber diesmal waren sie gar nicht mehr angsteinflössend und auf dem Rückweg wurde sogar Sicht- und Riechkontakt aufgenommen und siehe da - alles gar nicht schlimm. Johann ist ein gaaanz Mutiger!

Leider gibt es davon keine Fotos. Etwa 15 Kühe am Gatter glotzend und Johann mit grossen Augen davor in voller Erwartung...
Weiterhin machen wir unser Hängertraining und Johann läuft jetzt schon ohne Halfter und Strick alleine auf den Anhänger und wartet auf seine Belohnung , die dann natürlich auch folgt. Am beeindruckensten ist aber das Verlassen des Anhängers, denn das macht er wirklich vorbildlich!

Er ist ein wirklich Süßer! 

Johanns Kastration fand am 06.10.2008 statt, den Behandlungsverlauf lest Ihr in der Unterkategorie:
Johanns Kastration.

13.10.2008
Klein Johann wir immer frecher und die liebe, alte Olga läßt alles in Ruhe über sich ergehen. Die Beiden verstehen sich prima und haben sich schon sehr aneinander gewöhnt.




22.10.2008
Nach wie vor stehen die 4 getrennt, da Johanns Kastrationswunden noch nicht verheilt sind. Wahrscheinlich wird es dadurch keine größeren Probleme geben, da sie sich ja schon seit Wochen kennen. Johann langweilt sich etwas, habe ich den Eindruck, deshalb werden wir in Zukunft mehr spazieren gehen und langsam mit Clickertraining anfangen. Er ist so verspielt, dass man es sich sicher zu Nutze machen kann. 

Vielleicht könnte man Männer mit dem Clicker ja auch positiv bestärken, zu unserem Vorteil natürlich ... verspielt sind sie ja, wie man sieht...